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Informationen zur Ausstellung in Langen (24.02-15.03.2014)

Stolpersteine für verfolgte Wissenschaftler: Georg-Speyer-Haus und Paul-Ehrlich-Institut erinnern an jüdische Mitarbeiter

Die Ausstellung „Fegt alle hinweg …“, die im Februar/März 2014 im Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gezeigt wurde, gab den Anlass der Frage „Was geschah mit den jüdischen Mitarbeitern des Paul-Ehrlich-Instituts?“ nachzugehen. Herr Dr. Cußler, der sich schon länger mit der Geschichte des PEI beschäftigt, ist einer der Initiatoren der „Stolpersteine für verfolgte Wissenschaftler“.

Am 23. Juni 2014, um 17 Uhr, verlegt der Initiator des Projektes „Stolpersteine“, Gunter Demnig, vor dem Georg-Speyer-Haus in Frankfurt Stolpersteine zum Andenken an ehemalige jüdische Mitarbeiter des Georg-Speyer-Hauses und des Paul-Ehrlich-Instituts. Zuvor findet im Hörsaal des Georg-Speyer-Hauses um 16:30 Uhr eine öffentliche Gedenkveranstaltung statt, an der Enkel und Verwandte von Prof. Caspari aus den USA teilnehmen.

„Jüdische Wissenschaftler haben an unseren Instituten Hervorragendes geleistet – bis sie ab 1936 nicht mehr tätig sein durften, flüchten mussten oder verschleppt wurden“, so Prof. Florian Greten, Direktor des Georg-Speyer-Hauses. „Die Stolpersteine erinnern dauerhaft an die Namen und Schicksale der jüdischen Kollegen und an das Unrecht, das Ihnen zugefügt worden ist“, so Prof. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Institutes. Die Übernahme der Kosten für die Stolpersteine durch die Mitarbeiter beider Institute zeigt die Anteilnahme, die dem Schicksal der jüdischen Kollegen und ihrer Familien entgegengebracht wird.

Die Steine erinnern an fünf jüdische Wissenschaftler:

  • Prof. Dr. med. Wilhelm Caspari war einer der bekanntesten Krebsforscher Deutschlands. Während seine Kinder ins Ausland flüchten konnten, blieb das Ehepaar Caspari in Frankfurt. Sie wurden 1941 in das Getto Lodz deportiert und kamen dort um.
  • Der Arzt Dr. med. Erwin Stilling leitete die gemeinsame Bibliothek der Institute. Auch er wurde nach Lodz verschleppt. Über sein Schicksal ist nichts Genaues bekannt. Er wurde 1945 für tot erklärt.
  • Die beiden Chemiker Dr. Hugo Bauer und Dr. Eduard Strauß flüchteten nach ihrer Entlassung und den nachfolgenden Repressionen mit ihren Familien in die Vereinigten Staaten von Amerika. Beide konnten dort ihre wissenschaftlichen Karrieren erfolgreich fortsetzen.
  • Prof. Dr. med. Ferdinand Blum, Leiter des Biologischen Instituts und berühmter Hormonforscher, floh 1939 in die Schweiz. Nach dem Krieg nahm er seinen Direktorenposten in Frankfurt für kurze Zeit wieder auf, um dann nach Zürich zurückzukehren.

Eine gemeinsame Geschichte verbindet das Paul-Ehrlich-Institut und das Georg-Speyer-Haus – bis 1993 war das Gebäude des heutigen Georg-Speyer-Hauses Sitz beider Forschungsinstitute. Mit einer Gedenkveranstaltung und der Verlegung der Stolpersteine würdigen die Institute gemeinsam ihre jüdischen Mitarbeiter. Der Biologische Verein als ehemaliger Träger des „Biologischen Instituts“, welches 1992 im Georg-Speyer-Haus aufging, unterstützt die Aktion.
Im Oktober werden fünf weitere Steine für die Familie Caspari vor deren ehemaligem Wohnhaus im Westend verlegt.

Weiterführende Links zu den „Stolperstein-Seiten des PEI-Internet-Auftritts:

http://www.pei.de/DE/infos/presse/pressemitteilungen/2014/11-stolpersteine-fuer-verfolgte-juedische-wissenschaftler.html?nn=3267592

http://www.pei.de/SharedDocs/Bildergalerie/bilder-2014-verlegung-stolpersteine.html?nn=3267592


Ausstellung zum Approbationsentzug jüdischer Ärztinnen und Ärzte 1938
vom 24. Februar bis 15. März 2014 im Paul-Ehrlich-Institut, Langen, Hörsaal

Eröffnung und Einführung am Montag, 24. Februar, 17.00 Uhr

Einladung zur Ausstellung und Ausstellungseröffnung zum Herunterladen (PDF Dokument)

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